Imaginario Sur

Straßen in Montevideo

Einige Bilder der Straßen der Innenstadt von Montevideo auf dem Weg zum Kunstgeschäft „Imaginario Sur“, deren Besitzerin die Designerin und Künstlerin Rosana de Marco ist.

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Rosana de Marco

Rosana de Marco ist Uruguayerin. Sie studierte Design und Kunst an der Kunsthochschule Uruguays und arbeitete als Innenarchitektin 9 Jahre lang. Im Alter von 19 Jahren fing sie das Studium der Chemie an. Sie heiratete aber bald und wurde Mutter. Danach studierte sie Verwaltung und arbeitete für eine staatliche Institution. Auf der Suche nach anderen Interessen begann sie ihr Studium an der Kunsthochschule. Sie macht Kunst aufgrund ihres Wunschs nach Ausdruck und der Möglichkeit zu machen, was ihr gefällt. Sie plant in der Zukunft eine Ausstellung über Fotographie und Kommunikation.

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Gedanken zur Bildung

Die Kunsthochschule wurde während der Militärregierung Uruguays von 1974 bis 1986 aus politischen Gründen geschlossen. In 1987 fing de Marco das Studium an der Universität an. Dort hatte sie die Möglichkeit im Bereich Zeichnen und Malerei, Installationskunst, Fotografie und Video unter der Leitung von berühmten uruguayischen Professoren zu forschen. Grundprinzip ihres Studiums war in erster Linie das Erleben der Kunstobjekte durch den Körper. Erst danach kam der theoretischen Ansatz in Frage. Die Inhalte werden besser begriffen, wenn sie erlebt werden. Aus diesem Grund bedeuten Reisen für sie die Möglichkeit, mit eigenen Augen zu erfahren, was in anderen Ländern passiert: wie die Leute sich bewegen, was es an der Straße, in den Museen, in den Galerien gibt. Die Kunstausbildung in Uruguay findet de Marco sehr gut. Die staatliche Universität bleibt bis heute kostenfrei, trotz der Diskussionen um die Einführung eines Studienbeitrags.

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Imaginario Sur, das Geschäft

Imaginario Sur wurde im September 2003 mitten in einer wirtschaftlichen Krise in Uruguay eröffnet. So erfüllte sich der Traum von de Marco ein Kunst- und Designlokal zu betrieben. Von der ersten Vorstellung eines Geschäfts mit internationalen Produkten entwickelte sich die uruguayische Orientierung des Lokals nach und nach. Auf Grund der wirtschaftlichen Krise versucht de Marco nun, die Arbeit der Uruguayer zu zeigen und zu fördern. Sie arbeitet mit ihrer Geschäftspartnerin Natalia zusammen, ebenfalls Absolventin der Kunsthochschule Uruguays. Sie zielt darauf hin, Designer, Artesanos und bildende Künstler zusammenzubringen, die sich etwas von der traditionellen Artesania entfernen. Dabei werden gut verarbeitete ästhetische Objekten ausgewählt. Deswegen sind viele der Mitarbeiter von Imaginario Sur Architekten, Künstler und Designers, die lang studiert haben und deshalb von einem Design-Ansatz ausgehen.

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Kunst, Artesania, Design

Die traditionelle Artesania Uruguays umfasst Keramik, Textilien und Holzarbeit. Der Unterschied zwischen der Artesania und der Arbeit von Imaginario Sur liegt in der Konzeptualisierung und in der Recherche seitens des Produzenten. Neben der Beherrschung der Technik wird die Attraktivität in der Form gesucht. In Uruguay gibt es eine große Tradition in der Kunst. Daher bemüht sich der Artesano oder Designer von Imaginario de Sur nicht nur um das Produkt, sondern auch um die Präsentation des Produkts. Die Tradition in der Literatur wie Eduardo Galeano und Mario Benedetti und in der Musik wie Luciano Supervielle wird in den Produkten zum Ausdruck gebracht.

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Kunst und Politik

In Uruguay zeigt sich die politische Kunst vor allem in der Musik wie bei den Murgas des Karnevals. Der Maler Joaquín Torres García nimmt eine politische Haltung in seiner Malerei ein. Sein Konstruktivismus ändert die Sichtweise und stellt Südamerika in den Vordergrund. Ebenso zeigt Mario Benedetti, dass der Süden auch existiert. Das ist eine politische und ökonomische Haltung.

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Einflüsse

Rosana de Marco hat keinen Lieblingskünstler, keinen Künstler als Vorbild. Sie beobachtet die Arbeit anderer Künstler in Uruguay und im Ausland. Sie mag Bill Viola. Auch fotografische Arbeiten, die sehr stark mit einem inneren „Ich“ verbunden sind, sind für sie besonders reizvoll. In ihren zahlreichen Reisen durch Europa hat de Marco die Möglichkeit gehabt, sehr beeindruckende Arbeiten zu sehen. Neulich war sie in Helsinki und Stockholm, wo sie eine Ausstellung vom finnischen Designer Tapio Wirkkala besuchte. Seine Arbeit mit dem Glas, dem Leder, den Textilien fasziniert de Marco. Die Reisen stellen für de Marco eine Bereicherung dar, da sie ihr die Augen öffnen, sie sehen lernen.

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Verbindungen zwischen europäischer und uruguayischer Kunst

Die Verbindung zwischen europäischer und uruguayischer Kunst ist sehr eng. Viele uruguayische Künstler machen regelmäßig Ausstellungen in Spanien, Frankreich und Schweden. Einer der Designer von Imaginario Sur wird bald in Kroatien und Lettland ausstellen. De Marco glaubt, die kulturelle Diversität Uruguays ermöglicht die Erhaltung dieses Kontakts. Viele andere uruguayische Künstler wohnen zum Teil in Europa. Das spanische Kulturzentrum spielt eine wichtige Rolle, indem es immer wieder Ausstellungen zeigt. Viele dieser Ausstellungen werden gemeinsam von uruguayischen und spanischen Künstlern organisiert.

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Impressionen im Imaginario Sur

Einige Bilder des Kunst- und Designlokal Imaginario Sur.

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